Alle Mauritiusliebhaber die im September in Berlin sind sollten einen Museumsbesuch unbedingt mit einplanen. Eine weltweit einzigartige Ausstellung, „Mauritius – Das Treffen der Königinnen“ versammelt den Großteil der legendären Blauen und Roten Mauritius-Briefmarken im Museum für Kommunikation Berlin.
Sie gehören zu den seltensten und wertvollsten Briefmarken der Welt: die Blaue Mauritius und ihre Schwester, die Rote Mauritius. Nicht nur für Fachleute, sondern auch für ein breites Laienpublikum symbolisieren diese Raritäten alles, was Briefmarken attraktiv und geheimnisvoll-anziehend macht: ein märchenhaft hoher Wert, Seltenheit und eine faszinierende Entstehungs-geschichte, um die sich manche Mythen und Legenden ranken. Bis heute haben sich zwölf blaue und 15 rote Exemplare erhalten – jede von ihnen mit einer eigenen Geschichte, die von ihrem Auffinden und der Reihe ihrer Besitzer erzählt.
Unter dem Titel „Mauritius – Das Treffen der Königinnen“ wird das Museum für Kommunikation Berlin vom 2. bis zum 25. September 2011 rund drei Viertel der heute noch existierenden 27 Mauritius-Marken zeigen. In der in diesem Umfang weltweit einzigartigen Ausstellung führt das Museum, selbst Hüterin einer Blauen und einer Roten Mauritius, damit die bislang größte Anzahl dieser „Kronjuwelen der Philatelie“ zusam-men. Die vor über 160 Jahren in der britischen Kronkolonie Mauritius herausgegebenen Marken stammen unter anderem aus den Sammlungen Ihrer Majestät Königin Elisabeth II. von England, der British Library, der Postmuseen in Den Haag und Stockholm, des Blue Penny Museums (Port Louis/Mauritius) sowie von einer Reihe privater Sammler. Eine Begleitausstellung sowie ein Katalog erläutern den Besucherinnen und Besuchern den historischen Hintergrund des Phänomens „Mythos Mauritius“ und dokumentieren die besondere Rezeptionsgeschichte dieser berühmtesten Briefmarken der Welt. Hier werden unter anderem auch die beiden Original-Probedrucke sowie der originale Kostenvoran-schlag für die Herstellung der Marken zu sehen sein.
Die blaue Two-Pence- und die rote One-Penny-Marke wurde 1847 in der britischen Kronkolonie Mauritius in einer Auflage von jeweils 500 Stück herausgegeben. Als Vorlage diente dem Graveur die erste Briefmarke der Welt, die englische „Penny Black“ mit dem Profil der jungen Königin Victoria. Durch ihren Aufdruck „Post Office“ unterscheiden sich die Exemplare dieser ersten Auflage von den späteren, weniger wertvollen Marken, die den Schriftzug „Post Paid“ (Gebühr bezahlt) tragen. Zu begehrten Sammlerstücken wurden die so genannten „Mauritius Post Office“-Marken, weil man sie zunächst für Fehldrucke hielt. Eine Legende, an der man bis zum Fund der Originaldruckplatte im Jahre 1912 festhielt. Ein anderer Mythos besagt, dass Lady Gomm, die Gattin des Gouverneurs von Mauritius, die Marken eigens herstellen ließ, um Ihre Einladungen zu einem Kostümball mit eigenen Postwertzeichen aufzuwerten.
Die ´Mauritius Post Office´-Marken des Museums für Kommunikation Berlin 1903 kaufte das Reichspostmuseum Berlin eine Blaue Mauritius im Tausch gegen verschiedene Kolonialmarken an. Diese Marke war 1847 auf einem Brief gelaufen, ungewöhnlicher Weise jedoch nicht abgestempelt worden. Bereits 1901 hatte man eine Rote Mauritius erworben. Nach dem Zweiten Weltkrieg galt das Tableau mit der Blauen und der Roten Mauritius als verschollen; erst 1976 tauchte es in den USA auf einer Briefmarkenmesse wieder auf. Weil sowohl die damalige Bundesrepublik als auch die DDR Anspruch auf die Mauritiusmarken erhoben, verweigerten die amerikanischen Behörden zunächst die Herausgabe. Das Tableau verblieb fast dreizehn Jahre beim amerikanischen Zollamt. Erst nach der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten gelangten die Marken 1990 wieder nach Deutschland und wurden dem damaligen Bundesministerium für Post und Telekommunikation übergeben. Seit der Wiedereröffnung des Museums für Kommunikation Berlin im März 2000 sind die kostbaren Marken wieder im Gebäude des ehemaligen Reichspostmuseums ausgestellt.
Mauritius – Das Treffen der Königinnen in Berlin
2. bis zum 25. September 2011
im Museum für Kommunikation in Berlin
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