„Die kleine Insel im Indischen Ozean hat weder Macht noch Geld. Auch an Rohstoffen fehlt es ihr. Trotzdem macht sie uns gesellschaftlich und wirtschaftlich was vor. Der Zwergenstaat wächst seit fast 30 Jahren um mehr als fünf Prozent – pro Jahr.“ So beginnt der US-amerikanische Wirtschaftswissenschaftler und Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften Joseph E. Stiglitz seiner Artikel über Mauritius.
Stieglitz gehört mit einem guten Dutzend weiterer Top-Ökonomen zum Think Tank der Financial Times Deutschland und wirft in einem interessanten Aufsatz einen Blick hinter die Postkartenmotive von Mauritius und auf die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung dort.
In verschiedenen Foren wurde der Beitrag bereits kritisch diskutiert, da er bei allem Lob für die positive Entwicklung der Insel in den letzten Jahren kritische Aspekte und alltägliche Probleme ausblendet. Doch darum geht es Stiglitz in seinen Ausführungen ja auch nicht. Der Artikel ist viel mehr ein Aufruf nach Alternativen und neuen Blickwinkeln zu suchen, wie man eine Gesellschaft alternativ zu unseren etablierten Systemen organisieren kann und damit zu mehr gesellschaftlichem Zusammenhalt, zu Wohlstand und Wirtschaftswachstum und zu weniger Ungleichheit gelangt.
Und dafür ist ein Blick nach Mauritius in der Tat mehr als geeignet!
Der gute Mann erzaehlt nur etwas uber die positiven Seiten der Insel und das auch nicht korrekt.Er hat allem Anschein anch nicht gut recherchiert!
Ich wohne seit 8 Jahren auf Mauritius. Moecht hier nur 3 wichtige von vielen Punkte mal klarstellen: Wer es sich irgendwie erlauben kann, schickt seine Kinder NICHT auf die oeffentlichen Schulen und geht NICHT in die oeffenlichen Hospitaeler. Die Inflation ist hier seit Jahren bei rund 9% angesiedelt … Also wirklich keinen paradiesichen Verhaeltnisse , nicht wirklich !
Vielen Dank für die offenen Anmerkungen, Herr Herrmann. Ich bin mir sicher und gebe Ihnen absolut recht, dass man jederzeit einen kritischen Artikel über Mauritius und die dortigen Lebensverhältnisse schreiben kann. Es kommt halt immer auf den Blickwinkel an. Und Joseph E. Stiglitz, nun wirklich ein kritischer Zeitgenosse, wählte einen ganz bestimmten. Welchen ich in dem Artikel hier ja auch betone. Es ging eben gerade nicht darum die Missverhältnisse auf Mauritius zu analysieren sondern anhand positiver Beispiele Alternativen zu unserem bisweilen kriselnden Wirtschaftsansätzen aufzuzeigen.