Seit 2009 engagiert sich Martin Wettges als Musikdirektor der Oper Mauritius erfolgreich für die Wiederbelebung der dortigen Operntradition. Wir werfen gemeinsam mit Ihm einen Blick auf die Bühne und hinter den Vorhang des traditionsträchtigen Hauses und freuen uns über das sehr persönliche und ausführliche Interview.
“ Der Traum von Oper in Mauritius“ – Interview mit Martin Wettges, Musikdirektor der Oper Mauritius
Herr Wettges, bei meinen Recherchen zu Ihnen bin ich auf einen jungen Mann gestoßen, der gleichzeitig an den verschiedensten Orten der Welt zu sein scheint, dirigiert und unterrichtet, längst vergessene Musik wiederbelebt, Opern inszeniert… Wo sind Sie gerade und welcher Aufgabe gehen Sie nach?
Der Kontrast zum tropischen Mauritius könnte gar nicht größer sein: Sie erwischen mich gerade in einer der kältesten Gegenden Deutschlands, im oberfränkischen Coburg, das im Moment unter einem halben Meter Schnee ächzt. Zusammen mit den hervorragenden hiesigen Philharmonikern versuchen wir im Moment am Landestheater, das Eis mit Bizets „Perlenfischern“ zum Schmelzen zu bringen. Für mich eine wunderbare Wiederbegegnung mit diesem völlig unterschätzten Stück, nach meiner ersten Produktion in Mauritius vor eineinhalb Jahren.
Gestatten Sie, dass wir unser Gespräch auf die Oper Mauritius fokussieren. Mit Verlaub, nicht jeder unserer Leserinnen und Leser bringt Mauritius unmittelbar und ernsthaft mit Oper in Verbindung, bitte klären Sie uns auf – wie passt das zusammen?
Tatsächlich kann Mauritius auf eine über zweihundertjährige Operntradition zurückblicken. Ende des 18. Jahrhunderts war die „Ile-de-France“ ein Teil des opernbegeisterten Frankreichs. Und trotz des Umzugs von Paris mitten in den Indischen Ozean wollte man natürlich nicht auf Musiktheater verzichten. So wurden 1790 die ersten comédies musicales aufgeführt, zunächst noch auf provisorischen Bühnen. 1822 konnte man endlich das Theater von Port-Louis eröffnen – heute das älteste Opernhaus der Südhalbkugel. Im Laufe des 19. Jahrhunderts zog es immer häufiger prominente europäische Künstler und Pariser Ensembles auf die Insel. Teilweise wurden innerhalb einer Saison um die zwanzig verschiedene Opern gezeigt – darunter äußerst aufwendige Werke wie die Grand-Opéras von Meyerbeer, die Aida, sogar der Tannhäuser. Am beliebtesten allerdings waren, wenn man sich alte Spielpläne ansieht, operettes, comédies musicales und opéras comiques: Heute leider fast vergessene Werke von Adam, Auber, Boieldieu, Hérold, Offenbach, Thomas…
1933 eröffnete das zweite, größere Opernhaus, das „Théâtre du Plaza“ in Rosehill, wo nach dem Zweiten Weltkrieg noch die große Joan Sutherland auf der Bühne stand. Danach ging es mit der klassischen Musik auf Mauritius bergab und es fanden jahrzehntelang keine Opernaufführungen mehr statt.
Mit welchen Vorstellungen und Erwartungen begannen Sie 2009 Ihr Engagement als Musikdirektor der Oper Mauritius und wie kam es überhaupt dazu?
Ich habe als Dirigent am Staatstheater am Gärtnerplatz in München gearbeitet und dort die Sopranistin Katrin Weiher kennen gelernt, die es der Liebe wegen vor einigen Jahren nach Mauritius verschlug. Katrin war schon in München nicht nur eine wunderbare Kollegin, sondern auch eine ganz liebe Freundin von mir.
Sie hat mich irgendwann aus Mauritius angerufen, mir von der großen Bedeutung erzählt, welche, die die Oper in Mauritius einst hatte und mich mit Paul Olsen, dem Präsident der „Fondation Spectacles et Culture“, einer gemeinnützigen mauritianischen Kulturstiftung zusammengebracht.
Paul und Katrin luden mich nach Mauritius ein: gemeinsam hatten wir die Vision, die historische mauritianische Operntradition wiederzubeleben und Opera Mauritius zu der Institution zu machen, die sie vor 100 Jahren war.
Für einen Außenstehenden ist es, glaube ich, fast unmöglich nachzuvollziehen, was für einen unglaublichen logistischen Aufwand Oper als komplexeste aller Kunstformen bedeutet. Anfangs, das muss ich ganz ehrlich sagen, wusste ich überhaupt nicht, wo wir anfangen sollten: An einem deutschen Stadttheater arbeitet sich ja ein Räderwerk bestehend aus mehreren hundert hochspezialisierten Mitarbeitern gegenseitig zu. In Mauritius mussten wir alles buchstäblich aus dem Nichts aufbauen.
Katrin Weiher, die als Frau eines mauritianischen Architekten nun Katrin Caine heißt, hat eine schier übermenschliche Arbeit damit geleistet, innerhalb von drei Jahren aus etwa 60 wahnsinnig ambitionierten, aber musikalisch völlig unausgebildeten Amateuren, die zu Beginn keine Note lesen konnten, einen Opernchor zu formen, der es heute, was Klanggewalt und Expressivität betrifft, mit vielen professionellen Staatstheaterchören aufnehmen kann.
Sie dürfen nicht vergessen, daß, mit Ausnahme von ein paar Solisten und meiner Wenigkeit kaum einer der fast 200 Mitarbeiter vor, auf und hinter der Bühne von Opera Mauritius je zuvor live eine Oper gesehen, geschweige denn selbst aufgeführt hat.
Bis zu dem Moment, in dem sich im September 2009 der Vorhang für unsere „Pêcheurs de perles“ zum ersten Mal hob, konnte ich selbst kaum glauben, daß unser Traum von Oper in Mauritius jemals Wirklichkeit werden würde.
Unterscheidet sich Oper auf Mauritius von der in München oder Kapstadt?
Letzte Saison hatten wir den Kritikerpapst Jürgen Kesting, der unsere Premiere für die wichtigste deutsche Opernzeitschrift, die „Opernwelt“, besprochen hat, in Mauritius zu Besuch. Er meinte, er wüsste in Europa allenfalls eine handvoll Opernkompanien, die auf unserem künstlerischen Niveau die „Perlenfischer“ auf die Bühne bringen könnten.
Sicher, unsere drei oder vier Hauptdarsteller kommen nur von allerersten Häusern und singen auch an der Opéra de Paris, an der Scala oder an der Bayerischen und der Wiener Staatsoper.
Was aber für mich viel wichtiger ist, ist, daß alle anderen Beteiligten Amateure, Dilettanten im allerbesten Wortsinne sind: „Amateur“ kommt von „amare“, lieben. Und „dilettare“ heißt im Italienischen „sich erfreuen“. Jeder in unserem Team brennt für die gemeinsame Sache. Sie können sich nicht vorstellen, was für eine Freude es ist, vom Orchestergraben in die strahlenden Augen und begeisterten Gesichter der feurigen mauritianischen Sänger, Tänzer und Schauspieler zu schauen. Unser Regisseur Père Gérard Sullivan ist eigentlich katholischer Priester – und vielleicht gerade deswegen ein Mann mit einem frappanten Gespür für Theatralik. Ein echtes Bühnentier! Auf Mauritius macht er schon seit vielen Jahrzehnten Theater. Jean-Michel Ringadoo, der gerade in „Carmen“ bravourös den Dancairo gesungen hat, arbeitet tagsüber 9 Stunden als Informatiker für eine Computerfirma in Quatre Bornes. Abends steht er auf der Bühne. Am nächsten Morgen ist er um 5 wieder auf den Beinen.
Nach jeder Vorstellung dauert es Ewigkeiten, bis ich mich durch den Bühnenausgang kämpfen kann, weil mir unzählige wildfremde Menschen um den Hals fallen und mir sagen, daß der Abend gerade das schönste war, was sie bisher erlebt haben.
Diese Mischung aus Leidenschaft, Naivität in der vornehmsten Bedeutung des Wortes, Farbigkeit, Begeisterung und Musik in allerhöchster Perfektion, das ist echte Créolité. Das gibt es nur in Mauritius und nirgends sonst.
Bislang wurden „Die Perlenfischer“ und „Carmen“ von Bizet aufgeführt, für 2011 ist „La Traviata“ von Verdi geplant – nach welchen Kriterien werden die Stücke ausgewählt, wie gestaltet sich die Inszenierung?
In Hinblick auf die wechselhafte koloniale Geschichte von Mauritius ist es mir ganz wichtig, daß Opera Mauritius zunächst als Oper von Mauritianern für Mauritianer wahrgenommen wird. Unser Publikum ist so bunt wie Mauritius: quer durch alle Ethnien, Religionen, Altersklassen und Bildungsschichten gibt es da glücklicherweise keine Hemmschwellen.
Die Tradition der französischen Oper auf Mauritius fortzuführen, war mich auch ein Anliegen, um sprachliche Barrieren zu vermeiden. „La Traviata“ 2011 auf italienisch wird ein etwas gewagtes Experiment – obwohl es natürlich Übertitel geben wird.
Alle drei Werke haben eine lange Aufführungstradition auf der Insel. Carmen wurde schon 1885 zum ersten Mal gespielt – 10 Jahre nach der Uraufführung in Paris. „La Traviata“ erlebt 2011 ihre fünfte mauritianische Produktion – nach 1877, 1890, 1894 und 1898.
„La Traviata“ ist Verdis französischste Oper – und auch künftig wird der Schwerpunkt auf französischem Repertoire liegen, auf kraftvollen, farbigen, expressiven und exotischen Stücken.
Die Inszenierung von „La Traviata“ wird erstmalig keine rein mauritianische Produktion, sondern eine Zusammenarbeit mit der Oper Kapstadt. Die Premiere dort ist nur ein paar Wochen früher. Unser Regisseur, Alessandro Talevi, ist Südafrikaner und lebt in London. Ich habe ihn originellerweise vor ein paar Jahren an der Oper in Graz in Österreich kennen gelernt.
Bitte stellen Sie uns Ihr Team und Ihr Ensemble etwas genauer vor, wer steht auf der Bühne, wer wirkt dahinter?
Zum Kernteam, das ich vorher schon beschrieben habe, ist letzte Saison der amerikanische Kulturmanager Thomas Ryan Rhodes getreten, der künftig als Manager Opera Mauritius als Unternehmen weiterentwickeln und hoffentlich auch erfolgreich für den europäischen Tourismusmarkt öffnen wird. Nur so sind wir langfristig finanziell überlebensfähig. Momentan gäbe es uns ja nicht ohne die gewaltigen Zuschüsse der gemeinnützigen „Fondation Spectacles et Culture“ – trotz fast 20.000 verkaufter Karten in zwei kurzen Saisons und ausverkauften Vorstellungen.
Insofern fehlt im Team noch ein leistungsfähiger Vertriebspartner für die Märkte in Europa und Asien.
An der Seite unseres Regisseurs Gérard Sullivan war 2010 Angela Brandt eine riesige Hilfe – sie ist Spielleiterin an der Dresdner Semperoper.
Davon abgesehen sind unsere zeitweise bis zu 200 Mitarbeiter alle Mauritianer.
Mauritius ist ein so musikalisches Land! Alle bedeutenden mauritianische Künstler mussten in den letzten Jahrzehnten die Insel verlassen, weil es keine Beschäftigungsmöglichkeiten gab. Ich denke da an Henry Wilden, Danièlle Halbwachs, Natacha Finette-Constantin oder Véronique Zuel-Bungaroo, die an den größten Bühnen der Welt auftreten, aber bisher keine Chance hatten, sich dem Publikum ihres Heimatlandes zu präsentieren. Soweit als möglich, versuchen wir, diese renommierten Leute zurückzuholen.
Aus unserem Opernchor, der vor ein paar Jahren bei Null angefangen hat, haben sich in ganz kurzer Zeit Leute mit erstaunlichen solistischen Qualitäten hervorgetan.
Für „Carmen“ hat Katrin Caine in nur wenigen Monaten einen richtig guten Kinderchor aufgebaut – das ist unser Solistenensemble von morgen!
Im Rahmen von Meisterklassen und Kursen laden wir regelmäßig Gesangsdozenten aus Europa ein, die unsere mauritianischen Nachwuchssänger unterrichten. 2010 haben Viktorija Kaminskaite von der Oper Leipzig und Prof. Rita Hirner-Lill von der Münchner Musikhochschule jeweils für einige Wochen mit unseren Leuten gearbeitet. Momentan suchen wir händeringend Gesangslehrer, die dauerhaft auf Mauritius bleiben können – es gibt ja in den Schulen bisher keinen Musikunterricht, keine qualifizierten Lehrer und erst recht kein Musikschulsystem wie bei uns in Deutschland.
Die Entwicklungen der letzten Jahre sind trotzdem richtig überwältigend. 2009 waren drei Viertel des Solistenensembles internationale Gäste. 2011 werden wir 9 von 12 Solopartien mit Mauritianern besetzen können, die im Rahmen der Nachwuchsarbeit von Opera Mauritius zur Musik kamen!
Noch werden die Stücke im Convention Center Phoenix aufgeführt. Ihr Traum ist es, dass traditionsträchtige Opernhaus in Port Louis zu bespielen. Wie steht es um die Pläne für die Restaurierung?
Das J&J-Auditorium in Phoenix ist ein nagelneuer Theatersaal mit 2000 Sitzplätzen, den wir diesen Sommer mit der Carmen eröffnet haben. Ein Orchestergraben wurde eigens für Opera Mauritius nachträglich eingeplant, obwohl der Rohbau schon stand. Trotzdem ist das Haus nicht ideal für uns: abgesehen von der verbesserungsbedürftigen Akustik sind die Seitenbühnen zu klein. Schnürboden oder Unterbühne existieren nicht. Daher sind aufwendige Umbauten und wechselnde Bühnenbilder praktisch unmöglich.
Leider sind beide historischen Opernhäuser heute in einem ganz erbärmlichen Zustand – und nicht nur sie, sondern viele Bauwerke des 18. und 19. Jahrhunderts. Das für Mauritius auch architekturgeschichtlich unschätzbare Theater von Port-Louis ist kurz davor, zusammenzufallen. In den letzten Jahren wurde nur das Allernötigste getan, um einen völligen Kollaps zu vermeiden.
In Port-Louis hat man vor einigen Jahren absurderweise den Orchestergraben und die Unterbühne mit Beton aufgefüllt, um dem Gebäude kurzfristig Stabilität zu geben – und so die Akustik natürlich völlig zerstört. Es geht also nicht nur um eine oberflächliche Restaurierung sondern um eine tiefgreifende Wiederherstellung – und die wird sehr viel Geld kosten.
Das europäische Erbe wird zwiespältig wahrgenommen. Das ist verständlich – denken Sie an die Sklaverei, die bis 1835 Bestand hatte! Aber die älteste menschliche Kultur auf Mauritius ist nun einmal die europäische – mit allen ihren positiven und negativen Facetten. Und ein Bewusstsein für diesen historischen Wert als solchen schien mir bislang kaum ausgeprägt. Ich merke aber, daß nicht zuletzt unsere Arbeit von Opera Mauritius zu einem Umdenken geführt hat – und sei es nur, weil das touristische Interesse zunehmend eine Rolle spielt:
Die Regierung hat mittlerweile einen Masterplan zur Sanierung des Theaters in Port-Louis vorgelegt und ein lokales Architektenteam beauftragt. Der Bürgermeister von Port-Louis hat mich scherzhaft zum Botschafter seines Theaters ernannt und in Aussicht gestellt, jeden Euro an ausländischen Spendengeldern zum Wiederaufbau zu verdoppeln. Auch in Rosehill kommen die Dinge in Bewegung. Der Wille ist auf ein Mal da – das freut mich unendlich!
Sie sind ein Freund zeitgenössischer Musik und sehr engagiert in Vergessenheit geratene Musiker und Kompositionen neu zu interpretieren. Recherchieren Sie diesbezüglich auch auf Mauritius? Auf welche musikalische Tradition kann die Insel neben der Oper verweisen?
Ach, da gäbe es noch so viele Schätze zu heben. Das Theater in Port-Louis wurde 1822 mit „Maison à vendre“, einer komischen Oper von Dalayrac eröffnet; ein damals auch in Deutschland und Frankreich unglaublich populärer Komponist mit Aufführungszahlen, die man heutzutage nur mit den Musicals von Andrew Lloyd Webber vergleichen könnte. „Maison à vendre“ war ein Renner, wurde aber seit dem 19. Jahrhundert bis heute nie mehr aufgeführt – weder in Mauritius noch sonstwo. In der Bayerischen Staatsbibliothek in München habe ich einen Klavierauszug gefunden und – was für eine Überraschung – hier in der Landesbibliothek in Coburg die Partitur und die Orchesterstimmen. Alles nur handschriftlich, natürlich. Alles unersetzliche Unikate. Wussten Sie übrigens, daß der Schutzheilige von Coburg der St. Mauritius ist…?
Ich habe an anderer Stelle gelesen, dass Sie gut 3 Monate im Jahr auf Mauritius leben. Stellt sich dann bei Ihnen so etwas wie ein Inselalltag ein? Wie sieht der aus?
Naja, auf 3 Monate komme ich bestenfalls in der Summe zahlreicher kürzerer Aufenthalte. Ich würde gerne mehr Zeit dort verbringen, Aufbauarbeit leisten, ein Jugendorchester gründen, unterrichten… Aber für nichts davon habe ich Zeit – dafür gibt es einfach zuviele Engagements in Europa und Amerika.
In der Struktur schaut ein Tag in Mauritius für mich genauso aus wie ein Tag in Schweden oder Peru: Probenvorbereitung ab 8.00, Vormittagsprobe von 10.00 bis 14.00 Uhr, nachmittags allerlei Organisationskram, Interviews etc., von 18.00 bis 22.00 Uhr Abendprobe oder Vorstellung. Danach Mails beantworten oder das nächste Projekt planen. Irgendwo dazwischen sollte im Idealfall auch noch das Auswendiglernen von neuen Partituren Platz finden. Das tue ich in Mauritius allerdings am liebsten am Strand!
Unbestätigten Gerüchten zu Folge sind Sie ein begeisterter Koch und Freund der Botanik – auch diesbezüglich hat Mauritius ja einiges zu bieten…
Ja!! Mit meinen mauritianischen Freunden tausche ich Kochrezepte aus. Über Skype erzähle ich dann von meinem Fischcurry in München, während in Mauritius die Semmelknödel schmoren.
Mein früheres botanisches Hauptforschungsthema, die Passifloraceae, spielen in Mauritius zwar nur als invasive Ackerunkräuter eine Rolle, aber auch die endemischen Gewächse sind ein faszinierendes Thema. Haben Sie mal eine Trochetia boutoniana gesehen? Leider genauso bedroht wie die Operntradition…
Was sind Ihre Lieblingsplätze auf der Insel? Wo trifft man Sie, wenn Sie nicht in der Oper sind?
Ich bin gerade dabei, der Reihe nach alle Gipfel von Mauritius zu erklettern. Das meine ich wörtlich! Ich kann gar nicht verstehen, warum beim Stichwort Mauritius alle immer nur ans Tauchen denken. Auf dem Gipfel vom Lion Mountain könnte ich stundenlang dem Segelflug des Paille-en-queue, des seltenen Wappenvogels von Air Mauritius zusehen.
Oder der Blick vom Piton de la Petite Rivière Noire über den Nationalpark mit seinen Schluchten und Wasserfällen! Da brauchte ich allerdings viele Anläufe bis ich den Weg gefunden habe…
Was wünschen Sie Mauritius für die nächste Zeit?
In Bayreuth muss 2013 die Karten-Warteliste abgeschafft werden, weil das Festspielpublikum nur mehr nach Mauritius pilgert.
Vielen Dank für das Gespräch!