Bianca Fischer war im März 2006 gemeinsam mit ihrem Mann das erste Mal auf Mauritius und hat von da einen kurzweiligen und ehrlichen Reisebericht mitgebracht. Ihr Fazit: Jenseits der Trauminsel-Klischees ist Mauritius die richtige Insel für einen wunderbaren Urlaub!
Vanille, Rum und Riesenschildkröten
…seit sechs Monaten freute ich mich nun schon riesig auf den Urlaub auf Mauritius und nun war es endlich soweit.
Am 20. März 2006 ging es mit der Condor von Leipzig via Frankfurt nach Mauritius. Zugegeben, es ist ein langer Flug – aber irgendwie vergeht die Zeit auch und „der Weg ist das Ziel“. Also ging es für meinem Mann, meinen 5 jährigen Sohn und mich auf große Reise. Wir landeten in den frühen Morgenstunden und waren sehr überrascht über die schnelle Abfertigung am Flughafen. Großes Lob – das ging Ruck Zuck.
Die warme, feuchte Luft die uns nun draussen entgegenschlug war erstmal gewöhnungsbedürftig, aber wir wollten es ja so (zu Hause lag Schnee)… Wir kamen dann in unserem 2** Hotel an, bekamen unser Zimmer sofort und jetzt ging der Urlaub erst richtig los.
Der Strand von Flic en Flac wurde begutachtet: Der Anblick war toll – menschenleer. Das sollte sich am Wochenende ändern, denn dann kommen die Einheimischen und grillen, zelten und spielen Fußball. Trotzdem hat uns das nicht gestört, im Gegenteil, da war wenigstens mal was los – willkommene Abwechslung. Ansonsten sind am Strand viele „Nadelbäume“ die vormittags Schatten spenden, gegen Mittag muss man sich weiter unter die Bäume zurückziehen, sonst hält man die Hitze und Sonne nicht aus. Badeschuhe sind unbedingt anzuziehen, weil viele zerbrochene Korallen angespült werden. Es gibt hier auch keine Liegen oder Sonnenschirme – alles naturbelassen. Bedingt durch die Touris und einheimischen Feierer liegen aber auch Müll und Flaschen herum. Es gibt zwar Mülltonnen, die sind aber am Wochenende vollkommen überfüllt. Einen Reinigungseinsatz haben wir auch mal miterlebt – es kamen Leute mit Besen und Säcken und haben den Strand gereinigt. Im Ort Flic en Flac gab es im Spar Markt alles, was das Herz begehrt. Über dem Spar Markt gab es eine Apotheke, Souvenirshops, Beach-Wear, Juwellier, Billabong usw. EC-Automat und Wechselstube in der Nähe. Donnerstags und Sonntags ist Markt in Quatre Bornes. Also setzten wir uns in den ersten Linienbus der kam – und stellten fest, dass es der falsche war, dieser fuhr nach Port Louis. Also wieder raus, nächster Bus – endlich richtig. Der Markt war unheimlich voll. Viele Menschen und unglaublich billige Sachen, T-Schirts für 50 Rupien – qualitativ wahrscheinlich nicht so gut. Habe mir trotzdem welche gekauft und werde es testen. Dort haben wir auch das erste mal diese leckeren Bällchen gekauft, die es überall an den Ständen zu kaufen gibt. Probierts mal – wir haben dann mindestens jeden 2. Tag welche gegessen, ausserdem die gebackenen Gemüse wie Auberginen usw. in Teig (Vorsicht es gibt auch Chillischoten). Mmmmhhhhhh!
Es gibt in Mauritius einiges zu sehen und so hatten wir nie Langeweile. Wir waren zum Beispiel am Gran Bassin – heiliger See, an den Teeplantagen, dem Teemuseum und bei der Teeverkostung in Bois Cheri, an derVanille- und Anthurienplantage am Kolonialhaus Saint Aubin, wo es auch ein herrliches Mittagessen gab. Und dann natürlich das Naturreservat „La Vanille“ wo es die großen Riesenschildkröten und Krokodile und noch vieles mehr zu bewundern gibt..
Was natürlich nicht fehlen darf, ist ein Besuch der Hauptstadt Port Louis. Wir waren an der Festung Fort Adelaide, wo man einen herrlichen Ausblick über die Stadt hat und die zweitälteste Pferderennbahn der Welt anschauen kann. Im naturhistorischen Museum gibt’s noch den Dodo und andere interessante Tiere zu bewundern. Auf dem Gewürz- und Gemüsemarkt haben wir uns ins bunte Treiben gestürzt – was es da alles gibt! Süsse kleine Ananas, kleine Bananen, Kürbis – Wahnsinn! An der Hafenseite steht das Einkaufzentrum mit einem Markt, wo alles Handarbeit sein soll – Shopping! Die Blaue und rote Mauritius im Blue Penny Museum konnte wir uns auch nicht entgehen lassen. Zuletzt hatten wir noch den Botanischen Garten auf dem Programm: Lotosblumen, riesengroße Seerosen und andere beeindruckende Gewächse. Das alles sich anzuschauen lohnt sich wirklich. Zurück am Strand von Flic en Flac gings Tage später mit dem Glasbodenboot auf See, zum Trip nach Coconut-Island. Es war traumhaft, rustikal und romantisch. Zwischdurch machten wir einen Schnorchelstop und auf der Insel erwartete uns ein Traumstrand. Später wurde am Strand für uns gegrillt und wir konnten in dem herrlich flachen warmen Wasser baden.
Leider war das aber schon alles, was wir geshen haben, denn zwei Wochen Urlaub gingen schnell vorbei. Bepackt mir Souvenirs, Rum, Gewürzen und unseren schmutzigen Sachen reisten wir wieder ab. Ein schöner Urlaub ging zu Ende, aber wir haben viele neue Eindrücke im Gepäck. Die Menschen sind meist freundlich und hilfsbereit, die Landschaft abwechslungsreich und interessant, die Farbe beindruckend! Sicher könnten einige Ecken sauberer sein, es liegen hier und da auch mal Müll- oder Schuttberge herum. Es gibt viele streunende Hunde, und der Verkehr in Port Louis war enorm – aber eigentlich nicht schlimmer als hier in Deutschland. Nur in der Hitze empfindet man die Abgase noch schlimmer. Wir hatten auch viele Mücken im Hotel und auf den Ausflügen – lag wohl an der Jahreszeit. Also, fahrt hin und schaut selbst. Wir haben auch die Wahl unseres Hotels nicht bereut, wenn man nicht so große Ansprüch hat und eine saubere Unterkunft haben will – ist es sehr schön im Manisa. Na klar gibt es ein paar Kakerlaken und für manchen sind die bettelnden Katzen vielleicht auch ein Problem, aber wir fanden es gemütlich und familiär und wollten sowieso nicht nur im Hotel hocken – wäre viel zu schade seinen Urlaub hier so zu vergeuden!
Das Paradies stelle ich mir zwar anders vor, aber ich bin nicht Eva und mein Mann nicht Adam und für einen wunderschönen Urlaub ist Mauritius bestens geeignet.